Nicht alle mögen Jesus. Die mächtigen Schriftgelehrten und Hohepriester, die viel über Gott wissen und den Menschen die Regeln erklären, fühlen sich von Jesus bedroht. Immer mehr Leute hören lieber ihm zu als ihnen! Sie glauben nicht, dass Jesus Gottes Sohn ist, und finden, dass er gegen die Gesetze verstößt. Deshalb schmieden sie einen Plan: Sie wollen Jesus festnehmen lassen!
Mit Hilfe der römischen Soldaten gelingt es ihnen. Jesus wird gefesselt und zu einem Mann namens Pilatus gebracht. Pilatus ist ein römischer Statthalter, und er soll über Jesus urteilen. Aber als er ihn anschaut, denkt er: „Dieser Mann hat doch nichts Böses getan!“
Nun gibt es eine besondere Regel: Zum jüdischen Passafest darf ein Gefangener freigelassen werden. Pilatus hofft, dass die Menschen Jesus wählen. Er stellt sie vor die Entscheidung: „Soll ich Jesus freilassen oder den Verbrecher Barabbas?“
Doch die Menschen, die vorher noch „Hosianna!“ gerufen haben, schreien plötzlich: „Lasst Barabbas frei! Jesus soll sterben! Kreuzige ihn!“ Die Hohepriester und Schriftgelehrten haben sie überredet.
Pilatus ist unsicher. Er will nicht schuld daran sein, dass ein unschuldiger Mann stirbt. Also wäscht er seine Hände und sagt: „Ich bin nicht schuld daran.“
So wird Barabbas freigelassen – und Jesus zum Tode am Kreuz verurteilt. Doch Jesus bleibt friedlich. Er kämpft nicht und läuft nicht weg.
Gerechtigkeit
Impulsfragen zur Geschichte:
Hast du auch schon einmal erlebt, dass sich die Meinung über eine Person schlagartig verändert hat? Was ist passiert?
Hast du schon einmal gemerkt, dass jemand ungerecht behandelt wurde? Was hast du getan?
Was kannst du noch tun, wenn jemand ungerecht behandelt wird?
Hast du schon einmal erlebt, dass andere Menschen dich beeinflusst haben, eine Entscheidung zu treffen? Wie hast du dich dabei gefühlt?
Was bedeutet es, "für das Richtige einzutreten"? Wie und wann kannst du es tun?
Alltags-Aufgabe zur Geschichte:
Stell dir vor, du bist in einer Gruppe von Freund*innen unterwegs und eine*r deiner Freund*innen macht etwas, das die anderen nicht gutheißen. Du weißt jedoch, dass die Person nichts Böses getan hat. Die anderen Freund*innen wollen die Person aber nicht mehr treffen.
Überlege dir: Würdest du dich trauen, dich für deinen Freund einzusetzen, auch wenn der Rest der Gruppe dagegen ist? Was würdest du sagen, um die anderen von deiner Meinung zu überzeugen? Wie kannst du für das Richtige einstehen?
Materialien:
mehrere Schüssel mit warmem Wasser
Handtücher
Spruch [klick] (laminiert) "Ich wasche meine Hände in Unschuld."
Schritt 1: Vorbereitung
Klebe den Spruch auf den Boden jeder Schüssel. Fülle das warme Wasser in eine Schüssel und lege ein Handtuch bereit. Stelle die Schüssel auf einen einzelnen Tisch, sodass jede Person gut an die Schale rankommt.
Schritt 2: Waschung
Nimm die einen Moment Zeit und betrachte die Wasseroberfläche.
Lies den Spruch auf dem Boden der Schüssel.
Nun wasche deine Hände gründlich im Wasser und trockne sie anschließend ab.
Schritt 3: Reflexion
Was bedeutet der Spruch? Was sagt er dir und was bedeutet er in Bezug auf die Geschichte?
Hast du diesen Spruch schon einmal verwendet?
Hast du diesen Spruch schon einmal von jemandem gehört?
Wie fühlst du dich?
Tausche dich mit einer anderen Person darüber aus.
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